Es gibt noch immer einige Zeitgenossen, für die Privatsphäre ein wichtiges Thema ist und die sich nicht ständig über die Schulter schauen lassen wollen beim Lesen von News, beim Kaufen von Theaterkarten oder beim Entspannen auf irgendwelchen You-Dingends Seiten.
In diesem Kapitel soll das Thema spurenarmes Surfens behandelt werden. Zur Abgrenzung und zur Vermeidung von Missverständnissen ist es nötig, die Zielstellung zu klären:Spurenarmes Surfen ist in erster Linie ein Schutzkonzept gegen das allgegenwärtige Tracking und Beobachten zur Erstellung von umfassenden Persönlichkeitsprofilen, die dann zur gezielten Manipulation der betroffenen Person missbraucht werden können. "Anonymität" (z.B. für Risikogruppen wie Whistleblower) steht dabei nicht im Fokus.
Schutz gegen Tracking erreicht man durch mehrere Maßnahmen:Anonymes Surfen hat eine etwas andere Zielstellung. Starke Anonymität soll Risikogruppen Schutz gegen Repressionen bieten. Es gibt sehr unterschiedliche Gründe, warum man Repressionen befürchten könnte. Minderheiten befürchten Repressionen durch die Majorität. Wer Regeln, Gesetze o.a. staatliche Vorgaben nicht respektieren möchte, muss Repressionen durch den Macht- bzw. Staatsapparat befürchten... usw.
Anonymität erreicht man beim Surfen im Netz, indem man in einer ausreichend großen Anonymitätsgruppe mit identischen Merkmalen untertaucht, so dass einzelne Individuen nicht mehr anhand von Merkmalen wie IP-Adresse, Browsertyp und -eigenschaften usw. unterscheidbar sind. Populärste Applikation für anonymes Surfen ist der TorBrowser.
Durch starke Anonymisierung ist ein Tracking von einzelnen Individuen zur Erstellung von Persönlichkeitsprofilen natürlich auch unmöglich, ein positiver Nebeneffekt.
Die Übergänge zwischen den Konzepten sind fließend, es gibt keine klaren Grenzen.
Neben technischen Mitteln ist auch das eigene Verhalten im Netz wesentlich, ob man das angestrebte Ziel erreicht. Das gehört dann ins Fachgebiet Awarness: