Staatliches Tracking von Handys

Auch Strafverfolgungsbehörden und Geheimdienste nutzen die neuen Möglichkeiten: Auch in Deutschland wird die Lokalisierung von Handys und Smartphones vom Staats­apparat zur Gewinnung von Informationen genutzt, sobald der Ausnahmezustand einsetzt:

Aktivierung als Abhörwanze

Das Strafverfolger und Geheimdienste ein Handy/Smartphone remote als Abhör­wanze aktivieren können, ist seit 2006 bekannt. Das FBI nutzte damals die Handys der Mafiabosse Ardito und Peluso remote zur akustischen Raum­überwachung, um Beweise zu sammeln.

Bereits 2007 hat das BSI deshalb empfohlen, bei Gesprächen mit sensiblen Inhalten keine Handys mitzuführen.

Aus Sicht des Bundesamts für Sicherheit in der Informations­technik (BSI) ist die effektivste Schutz­maßnahme ein Vermeiden des Mitführens von Handys bei Gesprächen mit sensitivem Inhalt, die Detektion jedweder Mobil­funk­aktivität im Raum durch den vom BSI entwickelten Mobilfunk­detektor "MDS" sowie das Deaktivieren sämtlicher drahtloser Schnitt­stellen von Mobilfunkgeräten.

Der Missbrauch eines Smartphones als Abhörwanze ist nicht auf potente Geheim­dienste beschränkt. Angreifer können auch Apps mit verdeckten Funktionen verwenden. Dafür gab es in der Vergangenheit bereits mehrere Beispiele: Die Beispiele zeigen, dass man sich selbst nur schwer gegen eine mögliche Überwachung mit Smartphone Wanzen schützen kann. Selbst wenn man sein eigenes Smartphone zuhause lässt, dann hat möglicherweise ein Freund oder Kamerad sein Smartphone dabei und die Wanze belauscht nicht nur ihn sondern auch mich.