Neben der sicheren Aufbewahrung von Daten steht man gelegentlich auch vor dem Problem, Dateien gründlich vom Datenträger zu putzen. Es gibt verschiedene Varianten, Datein vom Datenträger zu entfernen. Über die Arbeit der einzelnen Varianten sollte Klarheit bestehen, anderenfalls erlebt man evtl. eine böse Überraschung.

1. Dateien in den Papierkorb werfen

Unter Windows wird diese Variante als "Datei(en) löschen" bezeichnet, was irreführend ist. Es wird überhaupt nichts beseitigt. Die Dateien werden in ein spezielles Verzeichnis verschoben. Sie können jederzeit wiederhergestellt werden. Das ist kein Bug, sondern ein Feature.

2. Papierkorb leeren

Auch beim Löschen der Dateien in dem speziellen Müll-Verzeichnis werden keine Inhalte beseitigt. Lediglich die von den Dateien belegten Bereiche auf dem Datenträger werden als "frei" gekennzeichnet. Ein mittelmäßig begabter Angreifer kann sie wiederherstellen.

Forensische Tools wie Sleuthkit, Scalpel u.a. unterstützen Ermittler dabei. Sie bieten Werkzeuge, die den gesamten Datenträger nach Mustern durchsuchen können.

Um sensible Daten sicher von rotierenden Festplatten zu putzen, ist es nötig, die Inhalte vor dem Löschen zu über­schreiben. Bei SSDs kümmert sich TRIM um die Reste.

3. Datenträger komplett löschen

Bevor man einen Computer verkauft, verschenkt oder entsorgt, sollte man alle Daten auf den eingebauten Datenträgern komplett beseitigen. Es gibt immer wieder Überraschungen bei Testkäufen auf eBay, wie viele private Daten auf gebrauchter Hardware verteilt werden.

Festplatten und Solid-State-Disks (SSDs) in PCs/Laptops sind dabei unterschiedlich zu behandeln. Smartphones habe eine integrierte Löschfunktion für Daten. 

4. Datenträger zerstören

Den Datenträger physisch zu zerstören, ist die ultimative Form der Datenvernichtung. Man kann es selbst versuchen mit Bohrmaschine und Flex in der Kellerwerkstatt oder man übergibt die Daten an professionellen Serviceanbieter, der das fachmännisch erledigt.

Die Berliner Firma Nitrokey bietet mit NiroShred diesen Service für Privatkunden und kleinere Unternehmen in Kooperation mit der Rhenus Data Office GmbH an. Die Datenträger (SSDs, Fest­platten, USB-Sticks, Handys, CDs oder DVDs) werden per Post an die Nitrokey GmbH gesendet, gesammelt der Rhenus Data Office GmbH übergeben und dort gemäß DSGVO, BDSG und DIN 66399 geshreddert. Das Material wird am Ende recycled. Somit eignet sich der Service auch zur sauberen Entsorgung von alten Smartphones (Kosten: 12,-€ + Porto), um das "grüne" Gewissen ein bisschen zu beruhigen.

Hinweis: Der Postversand innerhalb Deutschlands ist vom BSI für vertrauliche Daten bis zur Geheimhaltungsstufe VS-NfD (Nur für Dienstgebrauch) zugelassen.