Auch bei der Nutzung eines Webmail-Accounts oder bei Web­formularen muss man auf die Verschlüsselung nicht ganz verzichten. Es ist etwas umständlicher. Der Text muss über die Zwischen­ablage zwischen Browserf­enster und Krypto-Applikation hin und her kopiert werden.

Einige grafische Tools für die Schlüsselverwaltung wie z.B. GPA (GNU Privacy Assistent) enthalten einen Editor. Man kann den Text in diesem Editor schreiben, mit Klick auf den entsprechenden Button signieren und/oder verschlüsseln und das Ergebnis über die Zwischenablage in die Textbox auf der Webseite einfügen. Entschlüsseln funktioniert umgekehrt: Text im Browser markieren, kopieren, im Editor einfügen und entschlüsseln.

Andere grafische Tools wie Kleopatra von KDE Projekt bieten die Ver- und Entschlüsselung des Textes in der Zwischenablage an. Um eine verschlüsselte Nachricht zu versenden, schreibt man den Text mit einem beliebigen Editor (Notepad, gedit, mousepad, kwrite...), kopiert danach den Text in die Zwischen­ablage (mit den Tasten STRG-A und STRG-C) und wählt dann die Option zum Verschlüsseln der Zwischenablage im Menü.

Nach der Auswahl der Empfänger wird der Text aus der Zwischen­ablage verschlüsselt und das verschlüsselte Ergebnis wieder in der Zwischen­ablage gespeichert. Diesen unlesbaren Zeichen­salat kann man im Textfeld im Webformular einfügen (Taste: STRG-V). Entschlüsseln funktioniert in umgekehrter Reihenfolge.

Linuxer könnten auch das GnuPG Desktop Applet von den TAILS Entwicklern nutzen, das ebenfalls den Text in der Zwischen­ablage ver- oder entschlüsseln kann. Das Applet kann unter Debian/Ubuntu mit dem bevorzugten Paketmanager installiert werden: > sudo apt install openpgp-applet