Diese Frage muss man unter Beachtung des aktuellen Stand der Technik beantworten. Wörterbuchangriffe sind ein alter Hut. Das Passwort darf kein Wort aus dem Duden sein, das ist einfach zu knacken. Für zufällige Kombinationen aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen kann man Cloud Computing für Brute Force Angriffe nutzen. Dabei werden alle möglichen Kombinationen probiert.
Ein 6-stelliges Passwort zu knacken, kostet 0,10 €. Eine 8-stellige Kombination hat man mit 300 € wahrscheinlich und mit weniger als 800 € sicher geknackt. Um eine 15-stellige Kombination aus zufälligen Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen oder eine Diceware Passphrase aus 6 Wörtern mit 50% Wahrscheinlichkeit zu knacken, würde man viele, viele Jahre benötigen.
Für eine gute Passphrase zum Schutz wichtiger Accounts wie E-Mail, Bank Account, Cloud Speicher oder VPN-Zugängen sollte man mindestens 12 zufällige Zeichen verwenden (Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen) oder eine Diceware Passphrase mit 5 Wörtern.
Memorierbare Passwortsysteme haben den Vorteil, dass man nicht von zusätzlichen Tools abhängig ist und bei einem Crash des Computers kein aktuelles Backup braucht. Allerdings sollte man diese Passwörter häufiger eingeben müssen, damit man sie nicht vergisst.
Die Akronym-Methode verwendet die Anfangsbuchstaben der Wörter von einem leicht merkbaren Satz und kann mit einem variablen Anteil (vorn, hinten, mittig?) ergänzt werden:
Die Collage-Methode verwendet ein Wort in mehreren Übersetzungen und lässt die Vokale weg, da Konsonanten eine höhere Entropie haben. Variable Anhängsel sind ebenfalls möglich:
Beim Diceware Verfahren werden zufällige Kombinationen aus Wörtern aus einer Liste (7776 Möglichkeiten pro Wort) statt zufälliger Zeichen (36 Möglichkeiten pro Zeichen) verwendet. Wortkombinationen kann man sich leichter merken als sinnlose Zeichenkombinationen.
Für den klassischen Weg zur Erstellung einer Diceware Passphrase benötigt man eine Wortliste (beispw. die DeReKo Liste mit den häufigsten deutschen Wörtern laut Leibnitz Institut) und einen Würfel. Für jedes Wort würfelt man 5x und erhält damit einen Zahlenkombination. Diese Zahlenkombination sucht man in der Wortliste und wiederholt den Vorgang für 5-7 Wörter.
26431 gebildeUnd die gewürfelte Diceware Passphrase ist: "gebilde schmal macht zauber karwoche".
Wenn man keine Würfel im Haushalt findet, könnte man auch einen Online Würfel nehmen.
Der Hack von Anonymous gegen HBGary zeigte, dass es ein erhebliches Risiko ist, die gleichen Passwörter mehrfach zu verwenden. Den Aktivisten von Anonymous gelang es, Zugang zur User-Datenbank des Content Management Systems der Website zu erlangen.
Die gleichen Passwörter wurden vom Führungspersonal für weitere Dienste genutzt: E-Mail, Twitter, Linked-In... Die veröffentlichten 60.000 E-Mails waren peinlich für HBGary.
Firefox Login Manager: Wenn man auf einer Webseite Login Credentials eingibt, fragt Firefox standardmäßig, ob er die Zugangsdaten für diese Webseite speichern soll und kann die gespeicherten Passwörter später automatisch einfügen.
Für die Konfiguration gibt es einige Sicherheitshinweise zu beachten, da Kriminelle und Trackingdienste es in den Standard Einstellungen mit bösartigen Intentionen exploiten.
In den Einstellungen kann man die Passwortverwaltung auch abschalten, wenn man andere Tools nutzt und nicht immer mit den Fragen belästigt werden möchte.
In einem Passwortspeicher kann man viele Daten, PINs usw. zusammenfassen.
Neben Username und Passwort muss man sich weitere Informationen merken wie z. B. die Antwort auf eine Security Frage oder PINs bei Bezahldienstleistern.
Viele Programme (z. B. Pidgin) können Passwörter nur unverschlüsselt speichern, wenn man die Option zur Speicherung der Passwörter aktiviert (nicht empfohlen!). Andere Programme bieten keine Möglichkeit zur Speicherung von Passwörtern.
Die Linux Desktops wie KDE, Gnome oder XFCE enthalten Tools zur Verwaltung der Zwischenablage. Diese Tools speichern die letzten (n) Einträge, die in die Zwischenablage kopiert wurden, und schreiben diese Einträge in der Standardkonfiguration unverschlüsselt auf die Festplatte.
Wenn man bei der Verwendung eines Passwortmanagers die Passwörter via Zwischenablage kopiert, dann landen diese sensiblen Informationen unter Umständen unverschlüsselt auf der Festplatte und die Verschlüsselung der Passwortdatenbank wird sinnlos.
Um diese Lücke zu vermeiden, müssen die Tools zur Verwaltung der Zwischenablage vernünftig konfiguriert werden. Sie sollten entweder nur wenige Einträge speichern und auf keinen Fall Daten beim Beenden speichern oder nicht automatisch gestartet werden.